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Imperial - 18 Jahre

Jan. 14, 2022

Imperial 18 - Bourbon Cask

Mal wieder hat es ein Whisky aus der längst geschlossen Brennerei Imperial in mein Glas geschafft: 18 Jahre, Bourbon Cask, abgefüllt mit 46% von Erkens Whisky, einem unabhängigen niederländischen Abfüller, der 2013 gegründet wurde. Bei Imperial wurde zuletzt 1998 destilliert, 2000 wurde die Brennerei endgültig geschlossen und 2013 größtenteils abgerissen. Die Whiskys der Brennerei wurden früher im wesentlichen für Teacher‘s und Ballantine‘s verwendet. Inzwischen steht auf dem alten Brennereigelände die neue gebaute Brennerei Dalmunach.

Wie Imperial schmeckt? Nach meiner Erfahrung sind die Whiskys recht typische Speysider mit blumigen und leicht zitrusartigen Noten, sehr leicht und süffig. Mal sehen, ob die Miniatur von Erkens mir entsprechendes liefert.

Aroma:

Grüne Äpfel, Limetten, Orange und Toffee dominieren den ersten Eindruck. Heidekräuter, Sahne und Wachs kommen schnell hinterher, Vanille, Malz und helles Holz melden sich ebenfalls in der Nase an. Dieser Imperial haut mir ziemlich fix eine ganze Menge Noten um die Ohren und die sind spritzig, fruchtig, malzig und lecker.

Geschmack:

Erst gleitet der Imperial sehr sanft über die Zunge, aber dann entwickelt er mit einem Knall ordentlich Kraft und zeigt seine Noten: Kräuterhonig, bittere Eiche, Kastanien, überreife Pfirsiche, Nougat, Muskat, Heu, Süßholz und Walnussschalen kämpfen alle gemeinsam darum, der vorherrschender Geschmack zu sein, aber nichts kann sich so richtig durchsetzen. Diese ganzen bittersüßen-sahnigen-nussigen Noten machen den Dram nicht sehr rund, sondern auf eine irritierende Art verwirrend. Nichts setzt sich durch, nichts gibt eine Richtung vor, der Geschmack springt wild hin und her. Das ist zum einen lecker, zum anderen aber auch nicht, weil es einfach nicht verlässlich ist.

Abgang:

Mittellang, mit dunkler Schokolade, Walnussschalen, Heidekräutern, Bitter Lemon, kaltem Kaffee, Orangen und Wachs.

Fazit:

Viele spannende Noten, aber leider alle völlig wirr durcheinander. Ich konnte mich beim Trinken dieses Imperial auf nichts verlassen und es ist irgendwie schade, dass jeder Schluck dieses Drams anders schmeckt, zwar irgendwie ähnlich, aber trotzdem nie gleich. Jedes Mal gewinnen andere Noten die Oberhand. Lecker? Weiß ich nicht, in jedem Fall aber schräg und faszinierend. Empfehlung? Ja. Nein. Jein.

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