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Taurus I

März 31, 2020

Taurus I - First Fill Amarone Wine Barrique

Scotch Universe, eine der vier Marken vom Whisky Druiden Michel Reick, benennt all seine Abfüllungen nach Sternen und verschlüsselt alle Angaben zu der Abfüllung auf seinem Label in einem allgemein bekannten Code: 136 U.4.1 1878.2 auf dem Label von Taurus I. bedeutet daher, dass der Whisky 136 Monate (knapp über elf Jahre) gereift ist. Er ist unpeated (U), aus einem Amaronefass (4), First Fill (1), die Brennerei, aus der der Whisky stammt, wurde 1878 gegründet und liegt in der Speyside (2). Kurz gesagt, habe ich hier also einen elfjährigen Glenrothes oder Glen Spey vor mir, denn beide Brennereien erfüllen grundsätzlich die Angaben auf dem Label. Was es genau ist, muss ich selbst rausschmecken und bin gespannt, ob sich Hinweise auf die eine oder die andere Destillerie finden lassen.

Der Whisky selber ist in Fassstärke mit 60,7 % abgefüllt und mit seiner klassisch goldenen Farbe heller als erwartet.

Aroma:

Süße, vor Alkohol triefende Kirschen, dazu Brombeeren, Mandeln und Pflaumen springen mir direkt offensiv entgegen. Dieser Dram lässt sich nicht lange bitten, sondern kommt ordentlich aus sich heraus. Präsente Eiche, Karamell und minimale Röstaromen folgen dem ersten Ansturm und alles vermengt sich zu einer angenehmen Süße. Die Fassstärke merkt man dem Dram an, aber sie passt zum stürmischen Auftritt dazu.

Geschmack:

Auf der Zunge geht es stürmisch weiter, denn diese wird direkt von einer Menge Fruchtkompott überrollt. Mandeln, Vanille, Haferflocken und kandierte Äpfel bleiben auf der Zunge zurück, bevor die Eiche übernimmt und den Mund trocken und würzig auf den Abgang vorbereitet. Mit Wasser wird er deutlich sanfter, verliert aber auch seinen herben Charme.

Abgang:

Mittellang, trocken, mit einer kruden Mischung aus Süße und Pfeffer, würziger Eiche, überreifen Äpfeln und roten Trauben. Mit Wasser wird das Finish seeeeehr lang und der Rotwein übernimmt deutlich die Führung.

Fazit:

Der ist schon lecker, auf eine sehr raue Weise angenehm und süffig, mit vielen Ecken und Kanten. Kein Komplexitätswunder, aber einfach lecker. Die derzeit geforderten 80 € würde ich für ihn auch knapp hinlegen. PLV passt also.
Ach so: Glen Spey oder Glenrothes? Ich würde wegen der Kombination aus Vanille und Schärfe eher auf den Glen Spey setzen, denn Pfeffernoten hatte ich beim Glenrothes noch nie. Aber sicher bin ich mir natürlich nicht.
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