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Mackmyra Moment Delägare

Apr. 02, 2020

Mackmyra Moment Delägare

Die schwedische Brennerei Mackmyra ist ja durchaus bekannt, für ihre kreative Fassauswahl, wie derzeit der Mackmyra Grönt Te mit den Grünteefässern unter Beweis stellt, wie es aber auch andere Abfüllungen aus dem Kirschweinfass oder dem Cranberryfass gezeigt haben. Manchmal klappt das wirklich gut, manchmal weniger gut, aber es reizt mich zumindest immer, mal einen Dram mit außergewöhnlicher Reifung zu probieren.

Diesmal konnte ich ein Sample einer älteren Abfüllung jagen und zwar den Mackmyra Moment Delägare. „Delägare“ ist auf schwedisch eigentlich der „Teilhaber“, daher klingt der Name der Abfüllung auf deutsch nicht sonderlich spannend, die Rahmendaten überzeugen dafür umso mehr: abgefüllt mit 51,4%, gelagert in Bourbon, Sherry und Cloudberry-Casks - Bevor jetzt jemand die Suchmaschine anwerfen muss: Cloudberry=Moltebeere. Moltebeere ist eher säuerlich-bitter und eigentlich egal, was man mit ihr macht (Marmelade, Süßspeisen, usw), man fügt viel Zucker hinzu. Im alkoholischen Bereich wird aus Moltebeere ein Dessertwein oder ein Likör hergestellt. Das Alter des Drams vor mir im Glas ist nicht bekannt.

Aroma:

Eine fruchtig, zitronenartige Honigbonbonnote kommt mir als erstes entgegen, später melden sich frisch geschlagenes Holz und Vanille zu Wort. Je länger der Dram im Glas bleibt, umso mehr auf frisches Gras geträufelte Zitrone übernimmt die Nase. Der Alkohol ist trotz über 50% super im Hintergrund. An dem Dram könnte ich lange riechen, obwohl es mich im ersten Moment nicht an Whisky erinnert, sondern eher an eine Art nordischen Obstler aus dem Eichenfass.

Geschmack:

Anfangs sehr mild, beinahe ein bisschen wässrig und mit so unglaublich viel Birne, dass ich direkt die Nase wieder ins Glas stecke, um diese auch im Geruch zu finden. Klappt nicht, aber im Mund bleibt die Birne ordentlich präsent. Dazu stürmische Eiche, Fudge, Honig und Bitter Lemon sowie Minze.

Abgang:

Mittellang, kandierte Zitronen, bittere Eiche und Birnenkompott sowie undefinierbare Küchenkräuter.

Fazit:

Der Dram lässt mich ein wenig ratlos zurück: absolut großartige Nase, verbunden mit einem sehr schrägen Geschmacksprofil und einem wirren Abgang, der mich überlegen lässt, ob so wohl Marmelade schmeckt, die man aus Eiche machen würde. Ich mag den, aber mehr als ein Sample brauche ich davon trotzdem nicht, denn dazu verstört er mich zu sehr. Probiert den.
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