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Royal Brackla - 14 Jahre - Whiskybroker

Nov. 28, 2021

Royal Brackla 14 Jahre - Bourbon Barrel

Als ich neulich die unerwartete Möglichkeit hatte, an diesen 14 Jahre alten Royal Brackla aus dem Bourbon Barrel zu kommen, musste ich einfach zuschlagen: ich hatte noch nie eine Abfüllung vom Whiskybroker, mit der Bourbonfassreifung meine bevorzugte Art der Lagerung, mit 58,5% eine schöne Fassstärke, mit Brackla eine Brennerei, die mir sowieso sehr liegt, und dann auch noch nur 58 € für ein Single Cask - Ich konnte kaum so schnell gucken, wie diese Flasche in meiner Tasche verschwand…..und jetzt ist sie auf:

Aroma:

Ich schnuppere, schnuppere und schnuppere und gucke dann erst nochmal auf die Flasche: es ist wirklich eine Fassstärke. Dem hätte ich in der Nase nur 46% gegeben, also greift hier wohl der klassische Satz „der Alkohol ist gut eingebunden“. Grüne, nicht annähernd reife Äpfel, Vanille, Sahne und Ananas kommen klar erkennbar rüber, während es bei einer weiteren deutlichen Note ziemlich lange dauert, bis ich diese zuordnen kann: Holunder. Ebenso klar und eindeutig wie völlig unerwartet. Handwärme bringt die Fassstärke ein wenig mehr zur Geltung, aber auch Aprikosen, Litschi und Salz hervor.

Geschmack:

Da ist die Fassstärke geblieben: der Brackla rollt erstmal kräftig und würzig über meine Zunge, die den ersten Schluck verschreckt zur Kenntnis nimmt und nur wenig Nuancen rausschmeckt. Was aber sofort erkennbar ist: Vanille, altes Holz, helle Weintrauben, vergorene Äpfel und Birnen. Der zweite Schluck offenbart dann wieder diese feine Holundernote, dazu gibt es Pfirsiche und Akazienhonig……und die Schärfe der Fassstärke aus dem ersten Schluck verschwindet beinah vollkommen, so dass der Whisky fast ein bisschen süffig wird.

Abgang:

Mittellang, mit Ingwerschärfe, Birnen, Vanille und Honig. Dazu staubtrocken, leicht bitteres Holz und ganz viel Salz.

Fazit:

Das ist ein leckerer, klassischer, bourbonfassgelagerter Whisky, der genau das bietet, was ich von so einer Abfüllung erwarte: Frucht, Vanille, leicht spritzig-tropische Noten und elegante Bitterkeit. Noch dazu diese überraschende, aber gut passende Holundernote. Einfach stark. Nicht herausragend komplex, aber das muss auch nicht sein, denn den kann ich trotz der Fassstärke einfach so wegtrinken. Richtig gutes PLV.

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