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Mackmyra Dag

Nov. 24, 2019

Mackmyra Dag - Rotspon Triple Wood

Als echtes stolzes Nordlicht konnte ich an diesem Whisky einfach nicht vorbeigehen: der inzwischen ja weithin bekannte schwedische Mackmyra gelagert in Rotspon-Barriquefässern der Weinkellerei von Have auf Gut Basthorst auf halber Strecke zwischen Hamburg und Mölln. 2014 gab es eine erste kleine, blitzschnell ausverkaufte Auflage dieser Kombination, so dass ich mir erst bei der Neuauflage 2016 eine Flasche sichern konnte.

Ich hab die Lagerung oben grob verkürzt, daher hier die ganze Geschichte: erst vier Jahre in 200-Liter-Fässern aus amerikanischer Eiche im Gruvlager von Mackmyra, welches sich in 50 Meter Tiefe in der Bodasgruvan bei Torsaker in Schweden befindet. Danach zwei Jahre in 30 Liter Gravity-Fässern. Diese Gravity-Fässer, die es meines Wissens ausschließlich bei Mackmyra gibt, haben einen Boden aus frischer schwedischer Eiche und einen Bauch aus frisch geleerten Bourbonfässern. Zum Abschluss kam der Dag dann nochmal in Rotspon-Barrique-Fässer. Ein Rotspon ist ein Rotwein, der im Holzfass transportiert und in einer Hansestadt zur Flaschenreife herangewachsen ist.

Abgefüllt wurde der Whisky schließlich in vier Varianten, alle benannt nach Nobelpreisträgern: Alfred, Dag, Klas und Nathan. Ich erwarb folglich die nach Dag Hammarskjöld, dem ehemaligen UNO-Generalsekretär, benannte und in Fassstärke abgefüllte Variante.

Aroma:

Der Dram braucht ein wenig Zeit im Glas, bevor er beginnt sich zu öffnen: Vanille, pfeffrige alkoholische Schärfe und Kirschen dringen zuerst an meine Nase. Später kommen noch sehr schüchtern kandierte Walnüsse und Zitronenmelisse sowie deutlich erkennbare Eiche und Himbeeren. Insgesamt eine sehr runde, fruchtig dominierte Nase, auch wenn er einen seine Fassstärke durchaus spüren lässt.

Geschmack:

Ganz klar: ich trinke hier mit ordentlich Alkohol angereicherte Rote Grütze. Deutliche gezuckerte rote Früchte, aufgekocht mit Vanille, Zitrone und Rotwein, abgeschmeckt mit einem äußerst großzügigen Schuss Whisky, gegessen mit einem frisch geschnitzten Eichenlöffel.

Abgang:

Lang, holzig und mit Zitronenpfeffer. Die Fruchtigkeit ist nurmehr zu erahnen, während es im Mund staubtrocken wird.

Fazit:

Sehr süffig, sehr lecker, sehr Mackmyra. Mit der ganzen Lagergeschichte und der roten Grütze erarbeitet dieser Dram sich bei mir bekennendem Nordlicht fast so etwas wie ein Heimatgefühl. Gefällt mir wirklich gut. Zumindest für ein Tasting kann ich ihn absolut empfehlen.
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