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Lost Spirits: Abomination

Feb. 02, 2020

Lost Spirits: Abomination - The Crying of the Puma

12-18 Monate alter Islay Spirit zusammen mit in Riesling getränkten Holzdauben sechs Tage lang gereift in einer Art Reaktor aus Glas, der intensiven Lichtwellen und Hitze ausgesetzt ist. Durch diese Behandlung soll der Whisky in sechs Tagen so schnell reifen, wie er es in einem schottischen Lagerhaus in mehr als zehn Jahren macht. Klingt nach einer wirren Idee? Ganz meine Meinung und als dieses Destillat im Jahre 2017 einen großen Hype auslöste, hab ich die Berichte gelesen und wieder verdrängt. Bis ich bei einem Besuch im Whiskyhort in Oberhausen deren Samplekiste durchstöberte, Olaf Fetting mich auf ein Sample ebendieses Destillats aufmerksam machte und mir den Hintergrund nochmal erzählte. Die Erinnerung kehrte zurück, die Neugier siegte, das Sample musste mit und nun ist er im Glas: 54%, goldene Farbe, Torfduft schlägt mir entgegen.

Aroma:

Geräucherter Speck mit Zitrusnoten, dazu Jod, Salz und Zimt. Mit mehr Zeit im Glas entwickelt er süße Noten, irgendwie honigartig mit Pflaumen und Erdnussflips. Durchgängig präsent ist ein sehr runder Torfrauch.

Geschmack:

Tabak, Pfeffer und Jod zeigen sich relativ aggressiv, saure Eiche, angebranntes Toast und vergorene Pflaumen. Sehr wild und direkt mit allen Geschmäckern auf einmal, dafür wenig Entwicklung.

Abgang:

Mittellang, sehr trocken, saure Eiche, Kaffee und Bitter Lemon.

Fazit:

Eine krude Mischung aus süffig und wild, jung und alt, Islay und Hinterhofbrennerei. Alles kommt gleichzeitig, es ist wenig Entwicklung da, aber insgesamt ist das Destillat schon völlig in Ordnung, wenn auch irgendwie hmm....also hmm....hmmm halt. Lässt mich zurück wie damals der Film „Sucker Punch“: halbbekleidete schöne Mädels, haufenweise tolle Waffen, ganz starke Action, aber trotzdem langweilig.
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