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Ledaig 1974-1992

Mai 27, 2021

 Ledaig 1974-1992 - 18 Jahre

Habe heute mal wieder in die Miniaturenkiste gelangt und einen spannenden Dram dabei erwischt: ein Ledaig aus dem Jahre 1974, abgefüllt 1992 mit 43% Alkoholgehalt, Fassreifung unbekannt. Das ist für mich der erste Ledaig von vor der Schließung 1975 und ich bin hochgespannt, was mich erwartet.

Aroma:

Trotz fast dreißig Jahren in der Miniatur hat der Whisky überhaupt keinen Old Bottle Flavour sondern begrüßt mich mit zurückhaltendem Rauch, Limetten, Granny Smith und Kräuterhonig. Dieser alte Dram ist ziemlich schüchtern, was ich von Ledaig so überhaupt nicht gewohnt bin. Nach weit über dreißig Minuten im Glencairn zeigen sich noch leichte Noten von hellem Holz, Kreide, Kalk und Heu sowie Mango und Ananas.

Geschmack:

Ölig und mit pfeffriger Schärfe in Kombination mit einem tropischen Fruchtcocktail aus einem alten dreckigen Aschenbecher - So die ersten Rückmeldungen meines Gaumens. Im zweiten Schluck gibt es Milchschokolade, kalten Espresso, Tabakkrümel, verrottendes Gras, Gartenerde sowie Zitronensaft, Birnen und Pfirsiche. Das klingt in der Beschreibung jetzt nicht lecker, ist es aber irgendwie trotzdem.

Abgang:

Mittellang und trocken, mit kaltem, aschigen Rauch, Kalk, Kreide, Gräsern und Zitronen.

Fazit:

So kannte ich Ledaig bisher nicht, aber ich hätte nichts dagegen, noch weitere Ledaig dieser Art zu trinken. Die sonst so prägende Kuhstallnote weicht hier einem erdig-mineralischen Eindruck, dazu kommen viele tropische Aromen und eine deutliche Zurückhaltung, was das preisgeben der Noten angeht. Eine Flasche davon ist vermutlich weit entfernt von meinem Budget, aber falls ich so einen Mini nochmal finde, werde ich mir den bestimmt zulegen.
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