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Glenfarclas 12 Jahre - 750 Jahre Berlin

Jan. 07, 2021

 Glenfarclas 12 Jahre - 1975

Der blinde Griff in die Miniaturenkiste fördert diesmal einen alten Glenfarclas zu Tage, den ich vor ein/zwei Jahren mal in einer Auktion gekauft hab. Abgefüllt für die 750-Jahr-Feier Berlins im Jahre 1987 wurde der 12 Jahre alte Whisky also vermutlich 1975 gebrannt. Er kam mit 43% Alkoholgehalt in die Flasche und über seine Fasslagerung ist rein gar nichts bekannt. Die Miniatur bekamen Erwerber der Großflasche damals als Beigabe. Wir haben hier also ein reines Merchandising-Produkt und ich bin gespannt, wie es schmeckt.

Aroma:

Zu Anfang gibt es sofort die bekannten Aromen lange in der Flasche befindlicher Whiskys: nasse Pappe und staubige Bücher. Auch nach dreißig Minuten im Glas bestimmen diese beiden Noten noch den Geruch des Glenfarclas, aber inzwischen konnten sich auch andere Gerüche vorarbeiten: dunkles Malz, Muskatnuss und schwere, ölige Sherrynoten sind klar zu vernehmen, bittere Orangenmarmelade, Röstaromen und Tabakkrümel landen im Hintergrund.

Geschmack:

Schwer, ölig, dunkel, muffig und wärmend sind die ersten Eindrücke, die der Glenfarclas auf der Zunge hinterlässt, bevor sich konkrete Noten entwickeln. Alkoholgeschwängerte rote Trauben, Kirschen und Pflaumen, Muskat, Kaffee und uraltes Leder beherrschen den Geschmack, aber auch Staub und ein feuchter Keller sind sehr präsent. Leichter Pfeffer, Röstaromen und Blutorangen sind ebenfalls klar vernehmbar.

Abgang:

Mittellang, muffig, bittersüß und trocken, mit viel kaltem Kaffee, Leder, Pflaumen und einem leichten Anklang von Nelken.

Fazit:

Dieser alte Glenfarclas schmeckt deutlich besser, als ich es von einem reinen Merchandising-Produkt erwartet hatte. Kräftige Sherrynoten, Leder, Kaffee und jede Menge Old-Bottle-Flavour. Das muss man ich mögen, aber mir gefällt es. Nicht überragend, aber lecker.
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