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Raasay Lightly Peated - Batch R-01.1

Jan. 19, 2023

Raasay Lightly Peated - Rye, Chinquapin und Rotwein

Das erste Batch vom Raasay Lightly Peated mit seiner schrägen Fasskombination lagert schon ein bisschen bei mir und jetzt war einfach mal Zeit, diesen Whisky zu verkosten. Bereits im Sommer hatte die Brennerei die sechs Whiskys aus denen die Abfüllung besteht als Single Casks in der Na Sia-Serie veröffentlicht: ein peated und ein unpeated Rye, ein peated und ein unpeated Single Malt aus Chinquapin-Fässern (Amerikanische Weißeiche) und ein peated und ein unpeated Single Malt aus Bordeaux-Fässern. Ich konnte diese Single Casks (alle drei bis vier Jahre alt) damals allesamt probieren und gerade die beiden Rotweinfässer hatten es mir dabei doch sehr angetan, aber auch die anderen waren durchaus ordentlich. Umso neugieriger bin ich jetzt natürlich auf das, was rauskommt, wenn man alles zusammenpackt.

Die Kombination aus all diesen Fässern atmet nun gerade in meinem Glencairn vor sich hin: 3 Jahre alt, 46,4%, goldgelb in der Farbe.

Aroma:

Als Erstes steigen mir frisch abgebrochene kleine Zweige in die Nase, bevor sich verbrannte Kräuter und leicht, aschiger Rauch daruntermischen. Der Rye und die Chinquapin-Reifung sind dominant, die Rotweinfässer machen sich lediglich durch eine minimale Aprikosennote bemerkbar. Außer einer leichten Säure lassen sich dem Raasay keine weiteren Noten entlocken. Handwärme sorgt dafür, dass die Weißeiche noch kräftiger rauskommt und die restlichen Aromen unterbuttert.

Geschmack:

Auch im Mund ist die Weißeiche erstmal klar erkennbar, aber diesmal lässt sie auch andere Noten zu: kalten Kaffee aus der Kanne von gestern, angebranntes Erdnussbuttertoast, dunkle, alkoholgeschwängerte Früchte, schwarzer Pfeffer und gewachste Äpfel finden sich eingebettet in den kalten Rauch an der Jacke vom gestrigen Lagerfeuerabend.

Abgang:

Lang, mit Asche, Kaffee, Nougat, staubtrocken und pfeffrig

Fazit:

Puh, dieser Raasay ist nicht einfach. Diese immer präsenten Noten von frischem Holz und irgendwas Verbranntem muss man wirklich mögen bzw. zumindest tief hinter diese Noten blicken, um diesen Whisky zu entschlüsseln. Ich bin ja erklärtermaßen kein Fan dieser Virgin Oak-Geschichten, deshalb tue ich mich mit diesem Whisky sehr schwer, was mich überrascht, denn die einzelnen Whiskys, aus denen er besteht, haben mich eigentlich alle überzeugt. Das ist definitiv eine besondere Abfüllung, aber meinen persönlichen Geschmack trifft sie nicht. Schade.

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