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Teaninich 12 Jahre - Red Wine Cask

Dez. 27, 2021

Teaninich 12 - Red Wine Cask - Cadenheads Wood Range

Wer mehr oder weniger regelmäßig in meine Tasting Notes reinguckt, der weiß inzwischen: Teaninich ist eine Brennerei, die mir sehr liegt, und wenn es dann noch ein Finish in einem Rotweinfass ist, dann ist das einer dieser Whiskys, die ich auch mal blind kaufe - So wie dieser hier: Gebrannt in 2009, 2019 in ein Rotweinfass umgelagert und 2021 mit 12 Jahren und 55,5% Alkoholgehalt abgefüllt. Geöffnet hab ich jetzt die Miniatur dieses Whiskys, aber die Großflasche steht längst ebenfalls in meinem Regal.

Aroma:

Oh ja, der Rotwein ist klar und deutlich präsent: schwere rote Trauben, lila Kirschen und saftige Pfirsiche dominieren den ersten Eindruck, bevor sich mit Kräuterhonig, Ananas, Vanille und Milchcreme die eher typischen Noten von Teaninich bemerkbar machen. Lakritz, Röstaromen und Eukalyptus lassen sich ebenfalls finden, während die Fassstärke durchaus klar erkennbar, aber nicht störend ist.

Geschmack:

Dieser Dram hat eine Menge Kraft und überfordert meine Zunge beim ersten Schluck, den ich daher einfach über mich ergehen lasse: ölig, pfeffrig scharf und Tannine ist der Eindruck. Im zweiten Schluck lässt sich dann aber deutlich mehr entdecken: viel Lakritz, starke Röstaromen, sehr dunkles Malz, ein bisschen Leder, Nougat und vollkommen vergorene Trauben. Hier gibt es mal heftigen Fasseinfluss sowohl des ersten Fasses als auch des Finishes zu entdecken und dafür fast nichts vom typischen Teaninich. Das ist trotzdem lecker, aber kommt für mich nach dem Geruch dann doch völlig unerwartet.

Abgang:

Mittellang, pfeffrig, angebranntes Getreide, bittere Orangenmarmelade und nasse Steine.

Fazit:

Spannender Whisky: hier passen Geruch und Geschmack mal so überhaupt nicht zusammen, sind für sich einzeln genommen aber durchaus lecker. Trotzdem überzeugt mich diese Mischung aus dieser betont fruchtig-kräutrig-rotweinigen Nase und dem bittersüßen-verbrannten Geschmack leider nicht völlig, denn es ist mir persönlich einfach ein zu großer Wechsel zwischen zwei völlig verschiedenen Polen. Ich habe das Gefühl, ich werde die Großflasche demnächst mal öffnen, in Ruhe zwei, drei Dram daraus trinken und dem Whisky dann zwei, drei Monate Luft lassen - Glaube irgendwie, dass das dem Teaninich helfen wird.

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