Blog Layout

Ledaig 12 Jahre

Juni 21, 2020

Ledaig 12 Jahre - Refill Sherry Butt

In den letzten Monaten hatten Arne und sein Team von whic.de einen guten Riecher, was die Eigenabfüllungen und die Werbung hierfür anging: meistens war alles innerhalb kürzester Zeit ausverkauft, so dass man als Blogger mit den Notes für das zugesandte Sample sowieso immer zu spät kam. Rein von den Rahmendaten wird es mir diesmal wohl auch wieder so gehen: mit dem 12 Jahre alten Ledaig aus einem Refill Sherry Butt kündigt sich der vierte Teil der „War Of The Peat“-Serie an, der mit 58,5% in die Flasche kam und hier im Onlineshop zu finden ist. Nach zuletzt zwei Episoden auf Islay wird der Krieg nun also nach Mull getragen und als bekennender Ledaig-Liebhaber reizt mich das natürlich sofort. Abgesehen vom Whisky selber ist die Flasche mit ihren Bildern der Invasoren aus „Krieg der Welten“ optisch mal wieder ein Hingucker.

Aroma:

Erdiger, dreckiger, scharfer, aber auch fruchtiger Rauch begrüßt mich sofort. Gras, Vanille, Blaubeeren und Pflaumen kämpfen sich mit Algen, Zitrusfrüchten, Nüssen und Kaffee immer wieder aus diesem Rauch hervor und zeigen damit viele der typischen Ledaig-Noten. Mit Wasser wird der Whisky natürlich erwartbar milder in der Nase, aber irgendwie auch beliebiger und mit weniger eigenständigem Charakter.

Geschmack:

Scharfer schwarzer Pfeffer, Zitronenpfeffer, Nüsse, Karamell und Kaffee sind mit von der Partie als der War Of The Peat zu einem Krieg gegen die eigene Zunge ansetzt und sie mit kalter Asche, Ruß und Leder flutet. Nasses, altes angekohltes Eichenholz, Jod und Nougat vollenden den Angriff und lassen viel Wärme und Trockenheit zurück, bevor es in Richtung Ende geht.

Abgang:

Lang, aschig, muffig, trocken und warm mit Karamell, Kaffee, Ruß.

Fazit:

Das ist ein Brett und wirklich nur für Torfköpfe geeignet. Ich bin einer und ich mag solche Bretter, daher bin ich die absolute Zielgruppe für diesen Whisky. Aber: es ist ein Ledaig und wer sonst mit der muffigen, dreckigen Note des Ledaig nicht zurechtkommt, dem wird das auch hier nicht gelingen. Ich mag Ledaig und ich mag daher auch diesen Whisky. Preislich ist er mit 109 € allerdings schon eine ordentliche Hausnummer, wobei ich fairerweise sagen muss, dass er sich da nahtlos in die letzten Signatory-Abfüllungen einreiht.
Share by: