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Lady of the Glen (Part 1) - Glen Garioch 11, Tamdhu 11, Mannochmore 10

Apr. 25, 2021

Lady of the Glen (Part 1)
Glen Garioch 11 Jahre, Tamdhu 11 Jahre, Mannochmore 10 Jahre

In meinem Beitrag „Whisky des Jahres 2020“ habe ich nebenbei „Lady of the Glen“ zu meinem unabhängigen Abfüller des Jahres erklärt, weil die mir in 2020 eine Reihe an tollen Whiskys beschert hatten. Als sich dann neulich die Gelegenheit ergab, haufenweise Samples von Lady of the Glen-Abfüllungen zu bestellen, konnte ich nicht dran vorbeigehen und habe mir gleich 17 Samples gesichert, die ich jetzt nach und nach in einer wahrscheinlich fünfteiligen Serie verkosten möchte.

Den Anfang machen ein Glen Garioch 11 Jahre, ein Tamdhu 11 Jahre und ein Mannochmore 10 Jahre - Alle drei sind Fassstärken, alle drei sind in Bourbonfässern gereift und nur der Tamdhu hat ein Finish in PX Sherry Octavefässern. Ich freu mich drauf - Mal gucken, was meine Zunge nach drei Fassstärken meint :ö)

Glen Garioch, 11 Jahre, 08.2008-01.2020, 55,3%, Bourbon Cask

Aroma:

Birne, Litschi, Wildblumen und Limetten behauptet meine Nase als Erstes zu finden. Unmittelbar auf dem Fuße folgen Kräuterhonig, ein säuerliches Putzmittel und helle Trauben.

Geschmack:

War die Fassstärke in der Nase noch recht zurückhaltend, zeigt sie im Mund mit pfeffriger Schärfe ihre Kraft. Vergorene Trauben, eine bittere Weinnote, Limetten, unreife, saure Stachelbeeren, Malz, Wachs und helles Holz folgen.

Abgang:

Mittellang, sauer, bittersüß, weißer Pfeffer, Grapefruit


Tamdhu, 11 Jahre, 09.2007-04.2019, 61,0%, Bourbon Hogshead, Finish PX Sherry Octave

Aroma:

Am Anfang zeigen sich Mirabellen, Eukalytus, feine Säure und grüne Äpfel, nach etwa 20 Minuten erobern dann Kräuterhonig, Fruchtsüße und eine sehr prickelnde Note den gesamten Geruch.

Geschmack:

Scharf-saurer Ingwer, helles Holz und angebrannter Kaffee übernehmen in meinem Mund erstmal die Führung. Dunkle Schokolade, Himbeeren und Kirschen schweben die ganze Zeit im Hintergrund, vorne zeigen sich zusätzlich noch Gartenkräuter und Vanille. Ein bisschen Wasser schadet ihm nicht, denn dadurch wird er ausschließlich trockener, behält aber alle Aromen bei.

Abgang:

Lang, mit scharfem Ingwer, Nougat, Röstaromen und einer Ahnung von Pfirsich.


Mannochmore, 10 Jahre, 09.2007-01.2018, 61,3%, First Fill Bourbon Barrel

Aroma:

Zu Anfang hat der Dram eine ordentlich alkoholische Schärfe und er braucht schon seine Zeit, bis er Aromen preisgibt. Waldhonig, Vanille, Mirabellen, saftige Birnen und ein Hauch Süßholz prägen die Nase dieses Mannochmore. Helles Holz und eine Note von trockenem Weißwein gibt es noch dazu. Frisch.

Geschmack:

Helle, saure Trauben, ordentlich Pfeffer und bittersüße Eiche kommen zuerst auf der Zunge an, werden auf dem Weg zum Gaumen dann aber von überreifen Birnen, Mandeln, Marzipan, Mirabellen und Vanille überholt. Die 61,3% haben natürlich ordentlich Kraft, stehen dem Malt aber gut.

Abgang:

Mittellang, Grapefruit, trocken, Muskat, Banane


Fazit:

Zwei Durchschnittswhiskys und ein Spitzendram: während der Glen Garioch und der Tamdhu nicht überragend aber trotzdem ordentlich daherkommen, ist der Mannochmore ein absoluter Kracher für Fans von Bourbonfassreifungen: jung, kräftig, aber auch einfach lecker. Vielleicht finde ich davon ja noch irgendwo eine Flasche. Mal gucken, was mich in Teil 2 demnächst erwartet.
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