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Glenallachie 12 - Cuvée Cask Finish

Jan. 12, 2021

 Glenallachie 12 Jahre - Cuvèe Cask Finish

Letzte Woche war ich beim Fettercairn 16 ja schon darüber gestolpert, dass ich den noch als Sample stehen hatte und ihn dann unbedingt probieren musste, weil er in diversen „Die besten Whiskys 2020“-Listen auftauchte. Diese Woche ist es identisch mit dem Glenallachie Cuvèe Cask, der ebenfalls in vielen Bestenlisten ganz oben mit dabei ist. Dieser Whisky ist 12 Jahre alt und wurde mit einem Alkoholgehalt von 53,9% exklusiv für den deutschen Importeur Kirsch Whisky abgefüllt. Das Besondere an ihm ist halt sein Cuvèe: hier wurden PX- und Pinot Noir-Fässer vermählt.

Glenallachie hat es mir dieses Jahr zugegebenermaßen etwas schwer gemacht: gefühlt erschienen jede Woche zwei neue Bottlings, sei es als Originalabfüllung oder auch von unabhängigen Abfüllern. Irgendwann hab ich nur noch die Augen verdreht, wenn schon wieder eine neue Flasche Glenallachie auf den Markt kam, und hab die Whiskys bestenfalls noch zur Kenntnis genommen. Billy Walker macht da bestimmt tolle Sachen, aber das war 2020 einfach zu viel. Daher ist der Sample des Cuvèe Cask Finish auch irgendwie langsam immer weiter nach hinten in den Schrank gerückt.

Aroma:

Vergorene, rote Früchte, insbesondere Erdbeeren, Kirschen und Himbeeren, kommen sofort aus dem Glas gesprungen. Hinzu kommen Nüsse, Zimt, Orangen, dunkles Malz und Rohrzucker, zusätzlich meldet sich ab und zu recht scharfer Alkohol. Süß, warm und kräftig.

Geschmack:

Ja, der hat wirklich erstaunlich viel Kraft und lässt die Zunge erst beim zweiten Schluck nach Aromen suchen, denn erst gibt es nur Wärme, bittere Süße, Tannine und das Gefühl an einem Weinfass zu lutschen. In der Nase war der Sherry noch klar präsent und der Rotwein im Hintergrund, aber im Mund setzt sich der Pinot Noir ordentlich durch. Rote Trauben, dunkle Schokolade, Waldbeeren, angebranntes Karamell und Milchkaffee zeigen sich klar. Mit jedem Schluck wird er trockener und lässt neben den Aromen eine pfeffrige Schärfe zurück.

Abgang:

Trocken, mittellang, mit ordentlich Tanninen, Blutorangen, Eiche und Röstaromen. Bittersüß.

Fazit:

Dieser Glenallachie ist unzweifelhaft lecker, aber kein Whisky für „mal so nebenbei“. Der braucht schon seine Zeit in Glas, Mund und Kopf und will ganz in Ruhe probiert werden, aber dann bietet er auch ordentlich Eindrücke, die die Zeit wert sind. Wirklich gut und mit den derzeit geforderten 65-70 € auch preislich noch in Ordnung. Ich bin froh, dass ich bei diesem Glenallachie nicht weggeguckt sondern mir ein Sample gekauft hab....und jetzt überlege ich mal, ob ich mir noch eine ganze Flasche jage.
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