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Glen Grant - Major‘s Reserve

März 14, 2024

Glen Grant - No Age Statement - The Major‘s Reserve

Ich erinner mich noch genau an den Moment als vor nicht allzu lange Zeit meine Mutter mal wieder zu Besuch kam und direkt anfing, von ihrem letzten Einkauf bei ihrem Famila um die Ecke zu erzählen. Da wäre Whisky im Angebot gewesen und die Flasche sah so schick aus und da ich doch gerne Whisky trinken würde und sie wolle nicht immer nur den Enkeln Geschenke mitbringen und hier hast du die Flasche und der hat auch nur 40%, also ist der nicht so scharf, und waren ja auch nur 15€ und ein Schnäppchen, ist doch toll, oder? Dann stand ich da mit der Flasche Glen Grant Major‘s Reserve in der Hand doof bei uns im Wohnzimmer rum, während meine Frau sich im Hintergrund kichernd Richtung Küche zurückzog. Die Flasche verschwand erstmal in der Ecke, aber heute war meine Neugier dann irgendwie plötzlich groß: wann ich den Major‘s Reserve wohl zuletzt getrunken hatte? Das muss ewig her sein. Wie der wohl schmeckt? Was macht der dusslige Blogger also: Tasting Notes, denn ich bin ja eigentlich großer Glen Grant-Fan und Speyside-Liebhaber. Hoffentlich zerstört dieser Whisky mein Bild nicht.


Aroma:


Ordentlich Granny Smith, Vanille und helles Holz bestimmen den ersten Eindruck. Zitronengras, Honig, Nüsse und ein Hauch Nagellackentferner runden das Bild relativ schnell ab. Der Major‘s Reserve ist in der Nase ganz weich und sanft, eher ein bisschen schüchtern und tut niemandem weh - Völlig in Ordnung.


Geschmack:


Der Glen Grant kommt erstaunlich trocken auf meiner Zunge an und legt erstmal mit Walnussschalen, bitterem Holz und kaltem Kaffee aus der Bürokanne vom letzten Freitag vor, was er alles in einem undefinierbaren Kräuterhonig einbettet. Vanille, eine Wiese und grüne Äpfel zeigen sich im Hintergrund, werden aber durch diese klebrig-herbe Bitterkeit der ersten Noten schnell wieder untergebuttert. Hmmm.


Abgang:


Die staubtrockenen, aber trotzdem irgendwie klebrigen Bitternoten setzen sich fort und gehen schließlich in das Gefühl über, an einem alten Kupferrohr zu lecken. Nicht schön, vor allem weil die Kupfernote schier ewig am Gaumen bleibt.


Fazit:


In der Nase durchaus lecker, im Mund dann schwierig und im Abgang einfach nicht gut - So lässt sich der Major‘s Reserve wohl zusammenfassen. Der Geruch enthält viele der typischen, von mir durchaus verehrten Glen Grant-Noten und auch im Mund scheinen diese noch kurz durch, aber spätestens der Abgang ruiniert es einfach. Na klar, ich weiß auch, dass ich als Whisky-Nerd absolut nicht die Zielgruppe für diese Abfüllung bin, und wahrscheinlich kann man den unter Nicht-Nerds im Sommer im Garten auch einfach mal so wegsüffeln, weil die Noten dann doch schon deutlich feiner als bei einem Korn sind, aber trotz allem ist das einfach nicht meins. Mal gucken, was ich mit den Resten mache.


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