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Glen Elgin - 9 Jahre - Simon Brown

Apr. 05, 2022

Glen Elgin - 2008-2017 - Bourbon Cask

Der unabhängige Abfüller „Simon Brown Traders“ ist vermutlich nicht allzu vielen von euch bekannt, aber meiner Erfahrung immer einen Blick wert: das Handelshaus Dehlwisch aus dem kleinen niedersächsischen Lohne ist eine Mischung aus Getränkehandel, Teeladen, Spirituosenfachgeschäft und Feinkostladen und unter dem Namen „Simon Brown Traders“ auch als unabhängiger Abfüller von Whisky tätig. Haufenweise spannende und auch erstaunlich günstige Bourbon Cask-Abfüllungen hat Dehlwisch bisher auf den Markt geworfen - Immer höchst solide, absolut in Ordnung, selten völlig überragend. Vor etwa einem Jahr war ich zufällig über Simon Brown Traders gestolpert und hatte gleich vier Flaschen bestellt, die mich allesamt überzeugten, und als ich dann am letzten Wochenende zum Besuch der direkt um die Ecke liegenden Lübbehusen-Brennerei unterwegs war, musste ich einfach mal direkt im Ladengeschäft reinschauen. Tja, was soll ich sagen: drei Drams später und mit drei Flaschen unterm Arm trete ich glücklich aus dem Laden, nachdem ich noch an zehn weiteren Flaschen geschnuppert hab. Der Sohn des Hauses hat erschreckende Verkäuferqualitäten…..

Eine der drei frisch erworbenen Flaschen ist der nun direkt geöffnete Glen Elgin, 9 Jahre, 46% Alkoholgehalt, Bourbon Cask. Im Laden hatte ich nur kurz dran gerochen und dann direkt eine geschlossene Flasche aus dem Regal gezogen. Mal gucken, was er kann.

Aroma:

Frische Aprikosen und saftige Mirabellen springen mir direkt aus dem Glencairn entgegen. Leicht säuerliche Äpfel, Vanille, helle Trauben, Zitronenmelisse und Maracuja machen den Dram dann noch zusätzlich erschreckend fruchtig und frisch, während im Hintergrund leichte Noten von hellem Holz, Möbelpolitur und Salz auftauchen. Für einen Bourbonfassfreak wie mich ist diese Nase insgesamt ein absoluter Traum.

Geschmack:

Der Glen Elgin ist sehr mild im Antritt, bringt erstmal noch nicht ganz reife Mandarinen, bittere Walnussschalen, Rhabarber, Vanille und morsches Holz. Die überbordende Frucht aus der Nase ist im Mund sehr wenig präsent, stattdessen gibt es eine leicht blumige Süße zu entdecken, die im Hintergrund lauert. Im Vordergrund bleibt aber die klassische, elegant bittere Bourbonfassnote. Völlig in Ordnung.

Abgang:

Erstaunlich lang, mit kaltem Kaffee, Mandeln, Vanille, alten Limetten, dunklem Holz und angebranntem Toast.

Fazit:

In der Nase haut mich diese Fruchtbombe fasst vom Hocker, danach wird der recht junge Glen Elgin zu einer absolut klassischen, soliden Bourbonfassreifung. Ich mag genau solche Whiskys und würde den für die aufgerufenen 50€ jederzeit wieder kaufen.

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