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Burn Taobh 26 Jahre

Juni 14, 2020

Burn Taobh 1989 - 26 Jahre

„Burn Taobh? Ein Blended Malt? Aha....“ Das waren so etwa meine Gedanken als ich erstmals diese 26 Jahre alte Abfüllung von Murray McDavid bei einer Auktion erblickte, denn ich hatte keine Ahnung, was sich dahinter für ein Blend verbergen könnte. Die allwissende Suchmaschine konnte mir aber schnell weiterhelfen: „Burn Taobh“ ist gälisch für „Burnside“ und das sagte mir dann doch was, denn das ist die Bezeichnung für einen Balvenie mit einem Teaspoon voll Glenfiddich. Ich hatte hier also eigentlich einen 26jährigen Balvenie vor mir, auf den ich dann einfach mal ein Gebot abgab.....und am Ende hatte ich die Flasche zu einem unverhofft niedrigen Preis.

Dieser Balvenie hat eine Lagerung im Bourbon Barrel hinter sich und abschließend ein Finish im First Fill Bourbon Barrel bekommen, was ich bisher nur sehr selten gesehen hab und was auch ein Grund dafür war, auf diese Flasche zu bieten. 46%, goldgelb, sehr fette, ölige Schlieren, 245 Flaschen - Soweit mal die noch fehlenden Rahmendaten.

Aroma:

Der Dram entwickelt für seine 46% eine überraschend scharfe Note, liefert viel Vanille und Zitrusfrüchte. Hinzu kommen Kuchenteig, weiße Schokolade, Honig und frisches, duftendes Holz, aber auch altes Leder.

Geschmack:

Sanft, aber trotzdem ölig und raumgreifend macht sich der Burn Taobh im Mund breit. Geschmacklich wird er von Getreide, Kaffee, Röstaromen und Honig dominiert. Die bei so langer Bourbonlagerung erwartete Vanillenote schmecke ich zwar auch, aber das könnte auch ein „weil ich es schmecken will“ sein. Leder und Asche finde ich überraschend deutlich wieder, was für die lange Lagerung im Bourbonfass spricht. Eiche ist am ehesten mit einer leichten Bitterkeit präsent.

Abgang:

Lang, warm und leicht scharf, mit Kaffee, Fudge, weißer Schokolade, wieder Leder und Pappe. Erstaunlich wenig bitter und eichenlastig, sondern sehr rund.

Fazit:

Der ist schon sehr lecker, auch wenn ich ihn irgendwie anders erwartet hatte, was aber auch daran liegen könnte, dass alle alten Balvenie, die ich bisher hatte, immer Sherryeinfluss hatten. Er ist sehr rund, angenehm und irgendwie „in Würde gealtert“, zeigt aber sporadisch mal die Kraft, die er zu Anfang gehabt haben muss. Ich hab ihn ja für klar unter 100 € ersteigert, daher ist das PLV für mich völlig in Ordnung. In Shops findet man ihn für 130-150 €, was für einen Balvenie-Fan auch noch ok sein dürfte.
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