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Braeval 11 Jahre

März 04, 2021

Braeval 11 Jahre - Infrequent Flyers

Braeval ist eine von diesen Brennereien, die ich wirklich selten ins Glencairn bekomme, denn es ist eigentlich so ein reines Arbeitstier für die Blendindustrie, welches keinerlei eigene Abfüllungen rausbringt. Es gibt natürlich regelmäßig Single Casks bei unabhängigen Abfüllern, aber auch das sind übers Jahr verteilt selten mehr als zehn verschiedene Abfüllungen.

Die Brennerei selber liegt in der Speyside, wurde gegründet in den 1970ern und hat im Jahr 2008 nach zwischendurch sechs Jahren Pause wieder angefangen Whisky herzustellen. Der 11 Jahre alte Braeval, von dem ich heute ein Sample probiere, wurde im Jahr 2009 also relativ kurz nach der Wiedereröffnung gebrannt, 11 Jahre in einem Refill Bourbon Barrel gelagert und schließlich mit 56,1% vom unabhängigen Abfüller Alistair Walker in der Infrequent Flyers-Serie herausgebracht (Wer auf Optik steht: die haben übrigens wirklich schicke Label).

Aroma:

Sofort schlagen mir jede Menge Honig, Gras, Zitrone, Aprikosen, Heidekräuter und Toffee entgegen. Die 56,1% machen sich dagegen kaum bemerkbar und werden von der fruchtig-kräutrigen Süße regelrecht in den Hintergrund gedrängt. In der Nase frisch, rund und süffig. Gefällt mir bis hierher schon mal.

Geschmack:

Auf der Zunge zeigt der Braeval dann, dass er 56,1% hat und schiebt erstmal ordentlich warm und scharf an. Die einzelnen Geschmacksnoten empfinde ich als eher ungewöhnlich, denn ich meine sowas wie Tomaten und Paprika, aber auch Kuchenteig zu finden. Dazu Röstaromen, dunkle Schokolade, Vanille und sehr schweres Malz sowie frisches, dunkles Holz. Staubtrocken.

Abgang:

Mittellang und warm, mit leichter Ingwerschärfe, angebranntes Holz, sehr trocken, minimal säuerlich, sowie mit ein bisschen Erde und Kies.

Fazit:

Hmm. Der ist so hmm. Also irgendwie hmm. Er ist weder gut noch ist er schlecht. Er ist nicht einfach nur nichtssagend nett, sondern hat schon seinen eigenen Charakter, aber dieser Charakter ist nichts halbes und nichts ganzes. Ich finde ihn nicht lecker, aber ich finde auch nichts, was mir missfällt. Kann man trinken. Muss aber nicht in meinem Schrank wohnen.
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