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Bonnie Banks - 9 Jahre

Okt. 27, 2019

Bonnie Banks - Loch Lomond Peated - 9 Jahre

Da kommt man an seinem Geburtstag nichts böses ahnend zur Arbeit und dann steht da dieses kleine Fläschchen auf dem Tisch. Aufschrift „Bonnie Banks, Single Malt Whisky, 9 Jahre alt, 46 %, Peated, Highland“. Bonnie Banks. Aha.

Bevor ich die Suchmaschine anwerfen konnte, kamen diverse Kollegen zum gratulieren. Bis dannwieder Zeit für diesen Whisky war, dessen Name mir überhaupt nichts sagte, dauerte es ein wenig. Die Suche im Netz ergab: „Bonnie Banks“ ist offensichtlich eine der torfigen Varianten des Loch Lomond wie Croftengea, Inchfad oder Inchmoan. Loch Lomond hatte ich in all seinen Ausprägungen lange Jahre verschmäht, aber in den letzten zwei/drei Jahren sind mir dann doch immer wieder höchst spannende Abfüllungen vom Croftengea oder vom Inchfad im Glas gelandet und so war ich äußerst neugierig, wie sich das Geschenk machen würde.

Farbe:

Sonst führe ich die Farbe eines Whisky in meinen Notes nicht gesondert auf, aber dieser Whisky ist besonders: Goldgelb, fast ein wenig glänzend.

Aroma:

Sehr leichter und angenehm süßer Rauch schlägt mir entgegen, der ganz eindeutig von Aprikose und Honigmet begleitet wird. Irgendwie frisch und gut zusammenpassend. Auch nach langer Zeit im Glas ändert sich am Geruch nichts, was meiner Erfahrung nach eher ungewöhnlich ist.

Geschmack:

Es beginnt mit karamellisierter Aprikose und einer süßen, aber trotzdem trockenen Eichenrauchnote. Letztere setzt sich schnell durch und legt sich nachhaltend und mit dem Alkohol spielend auf den Gaumen. Dazu ein bisschen Toffee und Apfelkuchen, der angenehme Rauch bleibt aber dominierend.

Abgang:

Nach dem Geschmack nicht unerwartet bleibt der Rauch lange am Gaumen, ganz gegen Ende wird dieser zu aschigem Met.

Fazit:

Spannend, wirklich spannend. Mit vier/fünf Jahren Lagerung mehr bestimmt ein toller Whisky, so war mir persönlich zu wenig Komplexität vorhanden; der Bonnie Banks wirkte mit seinen neun Jahren eher eindimensional. Rein geschmacklich würde ich fast auf ein Süßweinfinish tippen, aber keine langes, denn dieses zeigt sich stark im Geruch, wenig im Geschmack, in Nuancen im Abgang. Ich kann aber nur raten: probiert den mal, wenn ihr ihn in die Finger bekommt.
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