Blog Layout

Springbank 12 Jahre - Batch 21

Juli 08, 2021

 Springbank 12 Jahre - Batch 21 - 2020

Dadurch dass Springbank im Jahr 2020 coronabedingt eine lange Zeit geschlossen war und damit auch wenig abgefüllt hat, sind Whiskys dieser meiner Lieblingsbrennerei gerade leider nur deutlich teurer als normalerweise zu bekommen - Auch der Brexit wird hier nochmal ein paar Euro draufgelegt haben. Aber ich habe die Hoffnung, dass sich zumindest das wieder gibt, sobald alles wieder normal läuft. In Kombination mit einem aus meiner Sicht seit mehreren Jahren auch noch berechtigten Hype rund um die Abfüllungen von Springbank macht es das derzeit nicht einfach, an Abfüllungen ranzukommen. Manchmal muss es daher leider ein Sample sein, so wie diesmal bei mir:

Springbank 12 Jahre, Batch 21, 12.000 Flaschen, 56,1% Alkoholgehalt und gelagert zu 45% in Sherryfässern, 25% in Bourbonfässern, 25% in Burgundyfässern und 5% in Portweinfässern.

Aroma:

Als Erstes nehme ich Kies, Dreck, ein wenig Öl und Fett wahr, bevor sich die fruchtig-würzigen Aromen zusammen mit leichtem Rauch in den Vordergrund schieben. Blau- und Erdbeeren, dunkelrote Kirschen, Aprikosen und Limetten kombinieren sich mit Muskatnuss, Vanille, Marsmallows und heller Schokolade zu einer sehr verlockenden Nase, die mich sehr stark an den Springbank Burgundy erinnert - Lecker.

Geschmack:

Kräftig und cremig kommt der Dram auf der Zunge an, bietet kalten, schmutzigen Rauch, aber trotzdem eine prickelnde Frische und Süße. Die 56,1% sind natürlich klar zu erkennen, sie werden aber von den anderen Noten regelrecht untergebuttert. Der dreckig-ölig-schmierige Rauch ist überraschend stark ausgeprägt, aber auch gepfefferte Erdbeeren, matschige Johannisbeeren, Minze, Eukalyptus und Akazienhonig machen sich sehr deutlich bemerkbar. Nougat, angekohltes Holz, Muskat und Walnüsse sind auch noch vorhanden und spätestens wenn ich all diese Geschmäcker nochmal überfliege, muss ich dem Dram wohl ein „komplex“ zugestehen.

Abgang:

Lang, dunkel, pfeffrig und malzig, aber auch mit Vanille, Minze, Lakritz und Erdbeeren sowie einer Handvoll feuchter Erde und ein paar Tropfen Motoröl.

Fazit:

Eventuell ist es schon zwischen den Zeilen angeklungen, aber dieses Batch 21 vom 12 Jahre alten Springbank ist einfach lecker: Komplex, fruchtig, rauchig und mit ordentlich Power. Zum Ausgabepreis von knapp 70 € ein Whisky mit einem starken PLV, für die inzwischen aufgerufenen weit über 100 € muss man schon ein Springbankfan sein, um hier noch zuzuschlagen. Aber wenn ihr ihn probieren könnt, dann macht es - Lohnt sich.
Share by: