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Secret Speyside 2010-2022 - Ferg&Harris

Aug. 01, 2022

Secret Speyside - 12 Jahre - Pedro Ximenez-Finish

An meinem Geburtstag letzte Woche erreicht mich, vermutlich zufällig und nicht geplant, ein kleines Päckchen von Sebastian Becker von deinwhisky.de, der mir ab und zu gratis Samples aus seinem Angebot zuschickt. Manchmal veröffentliche ich dazu dann Tasting Notes, wenn ich glaube, dass diese Abfüllung viele Leute interessieren könnte, und manchmal süffel ich die auch nur ganz still und leise für mich. Diesmal gibt es Tasting Notes und zwar für einen Whisky, der eigentlich überhaupt nicht meinem Beuteschema entspricht, denn durch das offensichtlich sehr kräftige Pedro Ximenez-Finish haben wir hier einen Whisky aus dem Bereich Sherrybombe….und das ist ja nun bekanntlich gar nicht meins. Warum es trotzdem Notes gibt? Das hängt mit dem Abfüller zusammen: Ferg & Harris kannte ich bisher nur als Abfüller von absoluten Luxuswhiskys im Preisbereich 200€+X und wenn die, wie hier, mal was für unter 100€ abfüllen, dann will ich mir das einfach genauer angucken und dann interessiert es vielleicht auch andere.

Rahmendaten des Whisky in meinem Glencairn: Secret Speyside, 55,7% Alkoholgehalt, 2010-2022, Farbe: dunkles und trotzdem leuchtendes Mahagoni.

Aroma:

Lila Kirschen, überreife Brombeeren und matschige Johannisbeeren aber auch Muskat, Haselnüsse und alte verschrumpelte Rosinen - Ja, das ist eindeutig ein PX-Finish mit allem, was eine derartige Reifung ausmacht. Mit der Zeit wird diese schwere, saftige Süße noch um dunkles Malz, Möbelpolitur, weißen Pfeffer und dunkle Schokolade ergänzt.

Geschmack:

Sobald der Dram auf meine Zunge trifft, merke ich, was ich vergessen habe: vor dieser ordentlichen Fassstärke einen sanften Dram zur Einstimmung der Zunge trinken. Die 55,7% knallen schon ordentlich auf die Zunge und viel mehr als schwere Süße und Würze lässt sich erstmal nicht herausschmecken. Weitere Schlucke zeigen mir dann jede Menge Karamell, Muskat, morsches Holz und Nougat kombiniert mit kandierten Trockenfrüchten, Zwetschgen und dunklen Beeren. Ganz klassisch PX.

Abgang:

Warm und trocken, mit dunkler Eiche und Muskat sowie Trockenfrüchten und ein wenig Leder.

Fazit:

Das Ergebnis kann für jeden, der meinen Blog schon mal gelesen hat, nicht überraschen: diesen Whisky mag ich nicht. Ist halt genau die Art von Sherrybombe, die mir persönlich überhaupt nicht zusagt. Trotzdem kann ich objektiv sagen: das ist für alle Fans von derartigen Abfüllungen (und da gibt es ja viele) eine absolut klassische PX-Reifung, wie ich sie als „heutzutage modern“ beschreiben würde und von der ich mir sicher bin, dass sie mächtig vielen Whisky-Genießern richtig, richtig gut gefallen wird. Nur mir halt nicht. Preislich liegt der Whisky aktuell bei 89 €, was mir als ein aktuell durchaus normaler Marktpreis für so eine Abfüllung erscheint.

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