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Laphroaig - 13 Jahre

Jan. 07, 2020

Laphroaig 13 Jahre - Duncan Taylor - Sherry Octave Finish

Einen unabhängigen Laphroaig noch dazu mit einem besonderen Finish habe ich höchst selten im Glas, was vor allem daran liegt, dass diese meistens eine ordentliche Stange an Geld kosten. Auch bei diesem von mir verkosteten Whisky aus dem Jahre 2005, abgefüllt mit nur 69 Flaschen in Fassstärke mit 54,3% exklusiv für Weltfein in Hannover, ist dies nicht anders: 179 € sind dann doch eine echte Hausnummer für einen nicht wirklich alten Whisky. Immerhin erwartet mich ein dreizehn Jahre im Eichenfass gereifter Whisky mit einem fünfmonatigen Sherry-Octave-Finish. Bin gespannt.

Aroma:

Einschenken, Nase direkt ins Glas und sofort sind absolut sämtliche Klischees da, die ich einem Laphroaig zuschreibe: Torf, Jod, Mullbinden, Omas Waldbeerenkompott, Salz, Möwenscheiße, Teer und Hustensaft. Stop. Zurückspulen. Omas Waldbeerenkompott? Wo kommt der denn her? Nochmal nachriechen: Ja, ganz eindeutig sind da eingedickte, rote Waldbeeren überall in diesem Laphroaig zu finden. Auch nach zehn Minuten im Glas hat sich nichts verändert. Eventuell sind die Waldbeeren ein bisschen in den Hintergrund gerückt, aber sie sind deutlich da. Hier hat das Finish eine höchst spannende Arbeit verrichtet.

Geschmack:

Jaaaa, das ist ein Laphroaig, ganz klar und unverkennbar. Öl, Teer, Torf, Jod, Eiche, Malz und dazu schweben überall diese Beeren aus dem Sherry Finish rum. Das eigentliche Laphroaig-Erlebnis wird hier geradezu geschmeidig abgefangen und sanft auf den Gaumen gelegt.

Abgang:

Würzig, lang, rauchig, mit Kaffee und Tabak und......Beeren. Leicht süßlicher Rauch und Eiche bleiben ewig auf der Zunge liegen und runden den Whisky sehr schön ab.

Fazit:

Ich hätte nie gedacht, dass ich mal die Worte „Laphroaig“ und „süffig“ in einem Satz verwenden würden, aber nun ist es an der Zeit, denn diese Abfüllung ist tatsächlich ein wunderbar süffiger Laphroaig, welche das volle Laphroaig-Erlebnis mit einer sanften Süße kombiniert. Dieser Malt ist eindeutig etwas für einen lauen Sommerabend auf der Terrasse, zwei-, dreimal Nachschenken und einen Tag ausklingen lassen. Das PLV ist absolut an der Grenze und der einzige Grund, diesen Whisky eventuell zu verschmähen. Bin froh, dass ich ihn zur Geburt des Nachwuchses geschenkt bekam und mir darüber keine Gedanken machen musste.
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