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Tobermory 11 x2

Jan. 05, 2020

Tobermory 11 Jahre x2

Bereits Anfang Dezember erreichte mich ein tolles Samplepaket mit einem leckeren Tamdhu, einem ungewöhnlichen Glendronach und zwei elfjährigen Tobermory, die allesamt exklusiv für deinwhisky abgefüllt wurden. Die ersten beiden konnte ich noch vor Weihnachten verkosten, die beiden Tobermory stehen heute an:

Beide wurden vom unabhängigen Abfüller Claxton‘s in Fassstärke mit 55,3% und 54,2% in Flaschen gebracht, hatten jeweils eine zehnjährige Reifung im Refill Sherry Butt und bekamen danach noch ein Jahr als Finish im First Fill Pedro Ximenez Octave (54,2%) bzw. im First Fill Oloroso Octave (55,3%) spendiert. Mein Kopf sagt also: mich erwartet jede Menge Sherry verbunden mit minimalem Rauch, Süße und Tobermorydreckigkeit. Mal sehen, ob mein Kopf recht hat:

Tobermory 1 mit 54,2%

Aroma:

Frucht, Frucht, Frucht. So viele Früchte bekommt meine Nase im ersten Moment kaum unterschieden. Da sind Kirschen, Aprikosen, Himbeeren und Johannisbeeren. Dazu kommen Karamell, ein nasses Eichenbrett und Zitronengras.

Geschmack:

Süße Waldfruchtmarmelade mit Toffee umhüllt sofort meine Zunge, die sich von diesem Fruchtangriff erstmal erholen muss. Der Dram füllt den ganzen Mundraum mit einer wohligen Wärme aus und bietet dann auch noch Kirschen und Zitrusnoten an, bevor er sich mit Holzaromen und pfeffriger Würze auf den Abgang einstimmt.

Abgang:

Mittellang mit sehr warmem Mundraum und Trockenfrüchten sowie Nüssen und einer nassen Eiche, die man vergeblich anzuzünden versucht hat.

Tobermory 2 mit 55,3%

Aroma:

Dieser Dram braucht zehn Minuten länger im Glas als sein Kollege, bevor er sich mit Sake, Kakao und Haselnüssen anmeldet. Rote Trauben, Muskat und eine ganz, ganz leichte Rauchnote schließen sich an, wobei ich letztere vielleicht auch einfach riechen will, weil ich sie erwarte.

Geschmack:

Pflaumen legen sich zusammen mit bitterer Orangenmarmelade und einem leicht scharfen Antritt auf die Zunge. Ordentlich Milchschokolade, Haselnüsse und Eiche sind ebenfalls dabei. Ganz leicht macht sich noch gerösteter Kaffee bemerkbar.

Abgang:

Zartbitterschokolade, Orangensaft und Nüsse mischen sich mit trockener Eiche zu einem mittellangen Finish.

Fazit:

Beide Drams machen direkt klar, dass sie lange im Sherryfass gelegen und dazu noch ein Finish im First Fill Sherryfass bekommen haben. Der Oloroso-Dram (55,3%) ist weniger süß als der PX-Dram (54,2%), beide sind aber wirklich tolle Whiskys, die sich mit ihren derzeit aufgerufenen Preisen von etwa 95 € auch in die normale Range von Claxton‘s-Abfüllungen einreiht. Dafür bekommt man aber auch wirklich ordentlich Sherry. Mir gefiel der Oloroso-Dram persönlich etwas besser, weil ich einfach ein nicht ganz so süßer Typ bin, aber stark waren beide
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