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Secret Islay - „Laughing Roy“ - 15 Jahre

Feb. 22, 2024

Vame Malts - Laughing Roy 15 Jahre

Es gibt mal wieder einen neuen unabhängigen deutschen Abfüller auf dem Markt, der mit seinen ersten Flaschen durchaus spannende Whiskys raushaut: Vame Malts aus München hat dabei Anfang diesen Jahres u.a. den gerade in meinem Glencairn atmenden Secret Islay namens „Laughing Roy“ abgefüllt. Wer ein bisschen mit den Buchstaben der „geheimen“ Abfüllung rumspielt oder aber die Hinweise auf der Website von Vame Malts liest, weiß schnell, dass es sich um einen Laphroaig handelt. 15 Jahre alt, in die Flasche gebracht mit einem Alkoholgehalt von 57,3% und gelagert in einem Refill Hogshead - Rein von den Rahmendaten her schon mal genau meine Baustelle, so dass ich für die aufgerufenen 135 € einfach blind zugeschlagen hab. Gucken wir also mal, was dieser Whisky so kann und ob ein Blindkauf in der Höhe clever war.

Aroma:

Vanille, unreife Äpfel und Keksteig kommen mir direkt aus dem Glas entgegen, erst danach melden sich kalter Rauch und Salz, um meiner Nase den Weg gen Islay zu weisen. Litschi und Ananas bringen leicht exotische Noten ein, minimal Eiche, Jod und ein Hafenbecken zeigen mir wieder Islay, auch wenn ich einen Laphroaig deutlich kräftiger erwartet hätte, denn dieser Malt ist eher zurückhaltend. Die über 57% sind dabei durchaus erkennbar, aber in keinster Weise unangenehm.

Geschmack:

Im Mund macht sich die Kraft dieser Abfüllung dann aber doch mächtig bemerkbar: ein mit schwarzem Pfeffer bestückter uralter Holzaschenbecher in einer rauchverhangenen Kneipe ist die erste Assoziation, die mein Gaumen mir liefert. Der zweite Schluck gibt dann ordentlich Vanille, eine leichte exotische Säure, muffige Butterkekse, Salz, Honig und Jod frei, bevor wieder Asche und Rauch die Führung übernehmen und klar zeigen: hier ist ein Laphroaig im Glas.

Abgang:

Lang und trocken, mit kalter Asche, Bitter Lemon, morschem Holz und plötzlich auch Nougat.

Fazit:

Keine Frage: das ist eine richtig schöne Abfüllung. In der Nase wirkt der Whisky noch ein wenig wie ein kastrierter Laphroaig und zeigt sich deutlich feiner, als er eigentlich ist, was mir toll gefällt. Sobald er im Mund ist, entfesselt sich seine gesamte Kraft, voll mit den typischen Noten, die ich bei einem Laphroaig erwarten würde. Tolles Einzelfass zu einen annehmbaren Preis - Wenn ihr den in die Finger kriegen könnt, probiert ihn.

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