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Mackmyra Brukswhisky - 13 Jahre

Feb. 02, 2022

Mackmyra Brukswhisky 13 Jahre - 2008-2021

Im Laufe des Januar hatte ich bei zwei verschiedenen Onlinehändlern Whisky bestellt und beide legten mir ein Sample des neuen Mackmyra Brukswhisky mit ins Päckchen. Durch neue Mackmyra-Abfüllungen probiere ich mich ohnehin immer gerne, kam aber nicht sofort dazu, mir die beiden Samples zu Gemüte zu führen. Als dann vorgestern auch noch eine ganze Flasche dieses Whiskys, direkt von Mackmyra übersandt, bei mir eintraf, wurde mir endgültig klar: dieser Whisky will wohl wirklich probiert werden, so deutlich, wie er auf sich hinweist. Was wehre ich mich da noch?

Flasche also auf, Whisky ab ins Glencairn und direkt erstmal an die Stirn gehauen, als ich die beiden geschlossen Samples unschuldig neben der Flasche stehen sehe. Clever, Stefan, wirklich clever. Naja, gibt es die Samples halt irgendwann später und auf dem Foto macht sich die offene Flasche eh besser. Der neue 13 Jahre alte Brukswhisky ersetzt zukünftig den bisher zur Mackmyra Core Range gehörigen NAS Brukswhisky, der sowas wie der Terrassenwhisky für gemütliche Abende mit den Kumpels war. Jetzt gibt es ihn also mit Altersangabe. Sämtliche seiner 13 Jahre lagerte er in der Bodasmine und enthält Whisky verschiedenster Machart aus verschiedensten Fässern: Nicht rauchigen Whisky aus Ex-Bourbon-, Oloroso- und schwedischen Eichenfässern sowie rauchigen Whisky aus Ex-Bourbonfässern. 41,4% Alkoholgehalt lassen wieder einen süffigen Dram erwarten.

Aroma:

Der Brukswhisky ist erstmal sehr zurückhaltend und gibt hauptsächlich Pfirsich, Mirabellen, Minze und Vanille preis……und auch das nur sehr schüchtern. Wo sind die Olorosofässer? Wo ist der rauchige Anteil? Auch nach 30 Minuten im Glas finden sich kaum mehr Noten, aber dann wirkt Handwärme ein Wunder und der Whisky öffnet sich: leichter, aschiger Rauch, Kirschen, Himbeeren, Kuchenteig, Ananas, Limetten und Macadamia strömen zusammen mit Eukalyptus und jeder Menge Vanille auf mich ein. Dieser Whisky will warm und erschnüffelt werden.

Geschmack:

Süffig, fruchtig, mit angenehmen Bitternoten - So der erste Eindruck, den meine Zunge mir bei einem kleinen Nippen sofort übermittelt. Der dann folgende große Schluck schlüsselt diesen Eindruck auf: helles, leicht verkohltes Holz ist ein durchgängiger Unterton über die gesamte Länge des Whiskys hinweg, der die Basis für alles andere bildet und den Whisky mal eher ins Fruchtige und mal eher ins Bittere kippen lässt. Mal gibt es süße Vanille, Mango, Kekse, Mirabellen und grüne Äpfel. Mal gibt es kalten Kaffee, weißen Pfeffer, Leder und kalten Rauch. Dann kommen Ananas, Sommerblumen und Birnen. Anschließend Nougat, Tabakkrümel und Heidekräuter. Der Brukswhisky springt munter zwischen Frucht und Bitterkeit hin und her, was ihn sehr spannend macht.

Abgang:

Mittellang, mit bitterer Orangenmarmelade, aschigem Rauch, Limetten, Leder, Pfirsich und Vanille.

Fazit:

Für mich ist der 13 Jahre alte Brukswhisky der älteste Mackmyra, den ich je getrunken habe, und dieses Alter hat ihm aus meiner Sicht sehr gut getan. Manchmal kann Mackmyra recht scharf und auch ein wenig sprittig sein, aber die längere Lagerung hat dem Whisky mehr Ruhe und Zurückhaltung ,als ich sonst von Mackmyra kenne, mitgegeben. Er ist nicht übermäßig komplex, bietet mit Handwärme aber eine erstaunliche Vielfalt an Noten zu entdecken. Wirklich lecker. Wenn der alte NAS Brukswhisky der Terrassenwhisky von Mackmyra sein sollte, dann hat er mit dem 13er einen sehr würdigen und vor allem auch besseren Nachfolger gefunden. Aktuell grob 45 € für einen 13 Jahre alten Whisky sind nicht teuer, daher kann ich diesen auch im PLV nur empfehlen.

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