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Bunnahabhain - 12 Jahre

Nov. 18, 2021

Bunnahabhain 12 Jahre - Ein absoluter Klassiker

Nach all den Miniaturen und obskuren Abfüllungen der letzten Wochen ist es jetzt einfach mal wieder Zeit, Notes zu einem der absoluten Klassiker der Single Malt-Welt zu verfassen: Bunnahabhain 12 Jahre. Seit über 40 Jahren wird dieser Islay-Whisky in dieser Version regelmäßig abgefüllt und hat sich in der Zeit zu einem Whisky entwickelt, der in mächtig vielen privaten Whiskyschränken immer wieder ein Zuhause findet. 46,3%, ordentlich Sherryfässer, nicht rauchiger Inselcharakter - Das ist, was ich kenne und demzufolge auch bei der Verkostung erwarte. Es ist aber bestimmt 20 Jahre her, dass ich diesen Whisky mal nicht nebenher an einem geselligen Abend getrunken sondern mich damit mal intensiv beschäftigt hab, daher werde ich bestimmt die ein oder andere Überraschung erleben.

Aroma:

Vanille, Salz, Rosinen und Muskat stürmen offensiv aus dem Glas und bringen mit ein bisschen Handwärme auch noch eine kräftige Schärfe mit. Morsches Holz, Kräuterhonig, Karamell und Malzbonbons kommen mit der Zeit hinzu. Ingwer und grüne Äpfel halten sich zusätzlich noch im Hintergrund auf.

Geschmack:

Bittersüß und kräftig malzig landet der Bunnahabhain auf der Zunge: altes Holz kämpft mit Kirschen und Trauben, kalter Kaffee kämpft mit einer ganzen Nussmischung, Vanille und Honig kämpfen mit scharfem Zimt. Der Dram ist sowohl süß als auch staubtrocken und bringt ordentlich Tannine mit.

Abgang:

Mittellang, mit trockenen Bitternoten, Zimtschärfe, Malz, Honig, roten Trauben und Muskat.

Fazit:

Nach der intensiven Verkostung muss ich sagen, dass mir der Bunnahabhain 12 Jahre wesentlich besser gefällt, wenn ich ihn nebenbei trinke. Bei ausführlicher Beschäftigung mit ordentlich Handwärme, um ihm mehr Aromen zu entlocken, entdecke ich zum ersten Mal, dass der Bunna doch viel bitterer ist, als ich bisher dachte. Sobald ich ihn wieder ein bisschen stehen lasse und er zur Zimmertemperatur zurückkehrt, wird der Dram deutlich süffiger und süßer und damit auch besser. Sicherlich immer noch ein Klassiker, aber eher für nebenbei, denn Komplexität ist nicht seine Stärke.

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